Aus der Schule

Schulstart - ein Wechselbad der Gefühle, nicht nur für die Kinder

Erinnern Sie sich noch an die Gefühle vor Ihrem ersten Schultag? Waren es Aufregung, gepaart mit freudiger Erwartung – oder doch eher Skepsis, gemischt mit vorsichtiger Zurückhaltung? Es sei an dieser Stelle verraten: Auch wir Lehrpersonen fiebern immer wieder gespannt diesem Tag entgegen. Der Eine oder die Andere hat wohl ein ähnliches Gefühl in der Bauchgegend wie die Kinder, die nun neu Teil unserer Schulgemeinschaft werden.

Auf dem Pausenplatz des Schulhauses Dorf ist alles für den grossen Tag bereit: Die Schilder mit den Klassenbezeichnungen sind mit Sonnenblumen geschmückt. Die Begrüssungslieder sind einstudiert und oft geübt. Göttis und Gottis der neuen Erstklasskinder gehen nochmals ihre Aufgaben durch. Sie alle und natürlich auch die Lehrpersonen, warten gespannt auf die neuen Mitglieder der Klassengemeinschaft.

57 Erstklässler zählen wir insgesamt in den Schulhäusern Dorf und Bützenen. 61 Kindergartenkinder starten ihre Schulzeit an den verschiedenen Standorten in Sissach.

Viele Eltern begleiten die Kinder an diesem wichtigen Tag. In den nigelnagelneuen, noch etwas gross scheinenden Rucksäcken sind ein feines Znüni, Schläppli, Turnsäckli und gespitzte Farbstifte eingepackt. Es ist ein grosser Schritt, den die Kinder an diesem Morgen machen. Vom überschaubaren Unterrichtsraum des Kindergartens geht es nun in ein Schulhaus, wo alles etwas grösser, etwas lauter und etwas unruhiger ist. Viele Fragen beschäftigen die ABC- Schützen: Ist die neue Lehrerin nett? Neben wem darf ich am Pult sitzen? Wofür sind all die Bücher und Hefte? Wie heissen denn all die Kinder? Wo ist das WC? Und das Wichtigste: Wann ist denn Pause?

Im Dorfschulhaus stehen die Zweitklässler schon bei ihrem Klassenschild bereit, um ihre neuen Klassenkameraden zu begrüssen. Für uns Lehrpersonen der Unterstufe sind die «Grossen» eine wertvolle Unterstützung bei der Einführung der neuen Erstklasskinder in den Schulalltag. Sie sind ihre erste Ansprechperson bei Fragen und begleiten die neuen Mitschülerinnen in den ersten Wochen während der Pausen oder bei Arbeiten innerhalb des Klassenunterrichts.

Nach einem Lied und den Begrüssungsworten des Schulhausvorstehers Herr Luz wird jedes Kind einzeln aufgerufen und erhält von seinem Götti den Pausenfuchs. Keine Angst, die Kinder bringen kein neues Haustier mit nach Hause. Der Pausenfuchs wird im Schulhaus Dorf als Pfand/Depot zum Ausleihen der Pausen-Spiele genutzt.  

Nun singen wir alle zusammen «Mir sy ä Schuel» und ein neues Erstklasskind fragt mich ungeduldig: «Wann lesen und schreiben wir denn nun endlich?»

Also dann nichts wie los: Durch ein langes Spalier, das alle Schüler gebildet haben, gehen die ABC-Schützen an der Hand ihrer Paten zu ihrem neuen Schulzimmer, wo gleich der Unterricht beginnt – und zwar so «richtig»!

 

 

Text und Fotos: Karin Schneider


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