Aus der Schule

Der Lebensturm

Ein klassen- sowie generationen-übergreifendes Projekt.

Im Sommer 2022 entdeckte ich in einer Naturschutz-Zeitschrift das Foto eines Lebensturmes – die Idee war geboren!

Nach einer «Machbarkeitsstudie» zusammen mit der Fachstelle für Umweltschutz der Gemeinde Sissach, so wie dem Gemeindewerkhof, wurden im Winter von Mitarbeitern des Werkhofes vier Pfosten – sozusagen das Grundgerüst – im hinteren Teil des Gartens vom Kindergarten Dorf in den Boden eingelassen.

Im Frühjahr 2023 stellten die Schülerinnen und Schüler (SuS) der Klasse 5a mit ihrem Lehrer Andi Luz, Lattenroste her und befestigten diese zwischen den Pfosten.

Vom Waldmorgen brachten die SuS des «KG-Dorf unten» Äste und Steine mit. Diese Äste wurden anschliessend im Werkraum von den Fünftklässlern zusammen mit den Kindern meiner Kindergartenklasse in Stücke gesägt und mit unzähligen Bohrlöchern versehen.

… es braucht noch mehr Holz mit Löchern…

An einem Nachmittag anfangs Mai organisierten Verena Engel (KG-Dorf oben) und ich einen Anlass für «Grosseltern mit Akkubohrmaschinen». Zahlreiche Grosseltern der Zweitjahreskinder der beiden Kindergärten halfen, gemeinsam mit ihren Enkelkindern, dicke Astscheiben mit Bohrlöchern zu versehen. Die Erstjahreskinder des «KG-Dorf oben» zersägten Äste und Zweige als Füllmaterial in die Lücken und leisteten damit ihren Beitrag zum Lebensturm. Als zusätzlichen Unterschlupf für Insekten und sonstiges kleines Getier schenkten uns einige Grosseltern Dachziegel, Backsteine und Tonröhren, welche das «Wohnungsangebot» im Lebensturm erweitern. Zuunterst – sozusagen im Erdgeschoss – haben wir aus den Steinen vom Wald eine kleine Steinmauer für Eidechsen gebaut, sowie aus einem hohlen Baumstamm und Ästen einen Unterschlupf für Igel oder andere Bewohner vorbereitet.

Am Freitagmorgen, 16. Juni 2023, haben wir den Lebensturm offiziell eingeweiht und der Natur übergeben. Frau Nicole Itin, Fachverantwortliche für Umweltschutz von der Gemeinde Sissach, würdigte in einer kurzen Ansprache die Arbeit aller Beteiligten und deren Einsatz für die Natur. Anschliessend erhielten alle Anwesenden – wie es sich bei einer Einweihung gehört – ein feines Znüni.

Etwa dreissig Bohrlöcher waren am Einweihungstag bereits von Wildbienen und Schlupfwespen belegt und es summt und brummt weiterhin munter rings um unsern Lebensturm.

Rückblickend war das ganze Projekt sozial, sowie handwerklich und kreativ eine wertvolle Erfahrung für alle beteiligten Kinder, Grosseltern und Lehrpersonen.

 

 

Text und Fotos: Esther Bouaouina-Pool


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