Dieses Jahr fällt er auf den Sonntag direkt nach der spannenden, bewegten «Move It»-Projektwoche von der ganzen Schule. Deshalb machten wir uns dieses Jahr frühzeitig an ein Geschenk als Wertschätzung und Dank an die Mamis.
Wichtig war, dass es vor der Projektwoche fertig gestellt war und bereits mit nach Hause genommen werden konnte, denn die Kinder sind in der Projektwoche auf verschiedene Schulhäuser und Kindergärten verteilt. Zusätzlich zu beachten gab es, dass das Geschenk bis zum Muttertag weder verdirbt und ungeniessbar wird, geschweige gar verwelkt oder auseinanderfällt. Wir wählten für die Kinder eine Arbeit, in der sie einen haltbaren, überraschenden Blumengruss fürs Mami ausgestalten konnten. Wir sind überzeugt, dass das Werk aus dem Kindergarten die Aufmerksamkeiten, welche die Väter zu Hause mit den Kindern fürs alltägliche, mütterliche Engagement vorbereiten, bestenfalls ergänzen werden.
Zuerst durften die Kinder beobachten, wie eine geschlossene Papierblumenblüte in einem Wasserbecken oben aufschwimmt und fortlaufend ihre einzelnen Blütenblätter öffnete und die liebenswerte Botschaft: «MAMI, ICH HA DICH GÄRN» enthüllte. Viele Kinderaugen glänzten und strahlten, auch war manch erstauntes Gesicht in der neugierigen Runde zu entdecken. Eine solche Blume duften nun alle Kinder für ihr Mami gestalten.
In vier bunten Farben warteten nun vorgedruckte Blüten auf A4-Blättern auf die Auswahl der Kinder. Schwierig sich zu entscheiden, wenn einem mehrere dieser leuchteten Farben gefallen. Anschliessend durften auf die Blütenblätter der Seerosen mit wasserfesten Neocolorstiften Streifen gemalt werden. Von den anfänglich gleich aussehenden Blüten, entwickelte sich nun jede Blume zu einem individuellen Werk, das die Ausdrucksweise jedes einzelnen Kindes widerspiegelt. Der Start für den bunten Blumengruss war geglückt.
In einem weiteren Schritt, als die Kinderhände an einem neuen Tag wieder fit für feinmotorisches Arbeiten waren, kam die Herausforderung die Blume nun ganz genau und sorgfältig den äusseren Linien nach auszuschneiden. Begleitet von der Klassenlehrperson, konnte je ein kleines Grüppchen die zart geschwungenen Blütenblätter ihrer Blume behutsam ausschneiden. Zwischendurch wurde die Hand ausgeschüttelt und das Ausschneiden konnte fortgesetzt werden. Manchmal schien sogar der eine oder andere Kindermund die Auf-Zu-Bewegungen der Schere gleich mitzumachen oder es war so wichtig genau zu schneiden, dass angestrengte Gesichter beobachtbar waren. Beim einen oder anderen Blütenblatt ging die Schere etwas sehr schnell um die Kurve und es benötigte einen Klebstreifen um die Blüte wieder ganz herzurichten. Nach getaner Arbeit, wartete eine weiter Pause für die Hände.
An einem nächsten Tag ging es darum, den Namen «Mami» in die Blütenmitte zu schreiben. Die Kinder des zweiten Kindergartenjahres schrieben das Wort nach kurzem Üben und Abschreiben selbstständig in der Lieblingsfarbe der Mutter. Die Kinder des ersten Kindergartenjahres konnten wählen, ob sie es ihren älteren Kameradenkindern gleichtun und selber versuchen das Wort zu schreiben oder ob sie es vorgeschrieben haben wollten und dann mit einer schönen Farbe nachfahren wollten. Wenn aus der Blumenmitte nun sorgfältig geschrieben «Mami» leuchtete, mussten noch alle Blütenblätter mit Hilfe einer Schablone reihum zur Mitte hin gefaltet werden. Nach dem Entfernen der Schablone war nun eine geschlossene Blüte sichtbar, die nun darauf wartet ihre schönen Farben und die Botschaft für die Mutter auf dem Wasser zu enthüllen.
Damit die Blüte nun wohlbehalten und von Mami noch unerkannt mit nach Hause genommen werden konnte, wurde diese noch sorgfältig in einen Umschlag versorgt. Nun war sie bereit für nach Hause und für das Wasserbad am Muttertag. Wir sind gespannt von den Berichten der Kinder über die Blütenenthüllung zu hören.
Text und Bilder: Bettina Richle